Erfolgreiche Beweidung der letzten Wacholderheiden
Schafe fördern bedrohte Lebensräume
Bunt blüht es derzeit auf den wenigen Wacholderheiden entlang der Ems. Dank der aktuell durchgeführten Beweidung mit Moorschnucken und Bentheimer Landschafen können die letzten Lebensräume dieser Art wieder aufatmen. Bereits im vierten Jahr in Folge haben die Schafe in der Wacholderheide im Naturschutzgebiet der Bockholter Berge im Kreis Steinfurt und in den Klatenbergen bei Telgte hervorragende Arbeit geleistet und sind Brombeeren, Kiefer & Co. gehörig an den Kragen bzw. an die Blätter und Rinde gegangen. So bleiben die wertvollen Lebensräume für Zauneidechsen und seltene Pflanzenarten wie den Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis) oder das Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) erhalten und die Heide kann sich weiter ausbreiten.
Viele Lebensräume der Kulturlandschaft sind auf die Mahd oder den Verbiss durch Weidetiere angewiesen – sonst bewalden sie und zahlreiche Arten verschwinden. Früher wurden Heideflächen, Sandmagerrasen oder Feuchtwiesen landwirtschaftlich genutzt, was sich für die meisten Landwirte heute nicht mehr rentiert. Daher kümmert sich die NABU-Naturschutzstation um die Pflege solcher inzwischen nur noch sehr selten zu findenden Lebensräume. Seit dem Jahr 2006 hält die NABU-Naturschutzstation Münsterland eine Schafherde aus Bentheimer Landschafen und Moorschnucken. Bei beiden Rassen handelt es sich um Tiere, die für die kargen Bedingungen solcher Grenzertragsflächen robust genug sind.
Die Herde weidet nach dem Vorbild der historischen Wanderschäferei ganzjährig. Die Schafe erhalten durch Verbiss und Tritt die artenreichen Biotope und sichern so gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte. Hierdurch können seltene Pflanzenarten wie Heidenelke oder Berg-Sandglöckchen und Tierarten wie Sandlaufkäfer oder Zauneidechse überleben.
Allerdings ist die Schafhaltung für die NABU-Station nur mit Hilfe einer finanziellen Unterstützung, z.B. durch Patenschaften, möglich. Damit können wir nicht nur die Pflege und Versorgung der Tiere, sondern auch die sinnvolle Weiterentwicklung des Projektes vorantreiben.
Unterstützen Sie den Erhalt der letzten Heiden an der Ems! Werden Sie Pate!
|