Eine Perle der Natur im Münsterland
NABU-Naturschutzstation Münsterland kauft Flächen am NSG "Märzenbecherwald" bei Oelde
Eine Perle der Natur im Münsterland dauerhaft zu sichern - das gelang der NABU-Naturschutzstation Münsterland mit dem Ankauf großer Flächen am NSG "Märzenbecherwald" bei Oelde. Der Ankauf war durch Mittel des Landes NRW und einen Zuschuss der Nordrhein-Westfalen-Stiftung ermöglicht worden. Das Amt für Agrarordnung hat in Kooperation mit dem Kreis Warendorf maßgeblich dazu beigetragen, dass die wertvollen Flächen überhaupt für den Naturschutz gesichert werden konnten. In einem Pressetermin vor Ort wurde am vergangenen Donnerstag, dem 26. Januar, die frohe Botschaft offiziell verkündet.
Die von der NABU-Naturschutzstation Münsterland erworbenen beiden Grundstücke mit insgesamt ca. 3,8 ha Größe sowie eine weitere, vom Kreis Warendorf erworbene Fläche sollen dem Naturschutzgebiet hinzufügt werden. Die Grundstücke bestehen aus Feucht- und Nassgrünland, zwei Fischteichen und Schilfröhricht. Die NABU-Naturschutzstation Münsterland plant, die Wiesen extensiv ohne Dünger und Chemieeinsatz zu bewirtschaften und Kleingewässer mit Flachwasserzonen als Lebensraum für den Laubfrosch und Kammmolch herzurichten. Das Schilfröhricht soll gesichert werden, da es als Brutplatz für die seltene Rohrweihe dient.
Das kleine, nur rund 1,6 Hektar große Naturschutzgebiet "Märzenbecherwald" zählt zu den botanisch wertvollsten Schutzgebieten im Kreis Warendorf. Es umfasst einen Erlenwald und Feuchtwiesen, auf denen im Frühjahr unzählige Märzenbecher blühen, die dem Naturschutzgebiet seinen Namen gaben. Dazu kommt eine große Zahl weiterer seltener Pflanzen- und Tierarten, die anderenorts im Münsterland selten geworden sind oder ganz fehlen.
Seit vielen Jahren erhalten zahlreiche ehrenamtliche Kräfte des NABU-Kreisverbandes Warendorf mit Unterstützung des Kreises Warendorf die wertvollen Kalk-Flachmoore durch jährliche Mahd mit Abräumen des Mahdgutes. Die angrenzenden, neu dazu gewonnenen Flächen sollen das Gebiet erweitern und einen wertvollen Puffer zum Schutz vor äußeren Einwirkungen bilden - damit diese Perle der Natur im Münsterland dauerhaft erhalten bleibt.

Sie freuen sich über den gelungenen Flächenkauf am NSG "Märzenbecherwald" (von links nach rechts): Thomas Bücking (Amt für Agrarordnung), Marc Fischer, Andreas Beulting und Dr. Britta Linnemann (alle NABU-Naturschutzstation Münsterland) sowie Ingobert Rex und Heinz-Jürgen Müller (Kreis Warendorf)

Der seltene Märzenbecher (Leucojum vernum) kommt im Münsterland nur in den Beckumer Bergen vor und gab dem Naturschutzgebiet seinen Namen (Foto: Thomas Hövelmann)
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