Artenreiche Feldflur in Münster
Förderung der Pflanzen- und Tierarten auf Ackerflächen in Münster
Fast die Hälfte der Grundfläche der Stadt Münster wird landwirtschaftlich genutzt. Der weit überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist dabei Acker. Auf den Ackerflächen liegt daher ein großer Teil der Verantwortung für das Naturerbe unserer Stadt.
Die vor allem seit den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts einsetzende zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft hat zu einem starken Rückgang von Pflanzen- und Tierarten der Äcker geführt. Hier ist es in den letzten Jahren vor allem durch effektiven Herbizideinsatz, dichte Einsaat des Getreides und verbesserte Saatgutreinigung zu einem sehr starken Rückgang der Ackerbegleitflora gekommen. Auf den bewirtschafteten Flächen kommen nur noch wenige Arten wie das Acker-Vergissmeinnicht häufig vor, die meisten auch früher häufigen „klassischen“ Ackerwildkräuter wie Kornblume und Klatschmohn sind dagegen selten geworden. Der Rückgang von Ackerwildkräutern ist aktuell durch die rapide steigende Nutzung von Biomasse und Energiepflanzen sowie die Streichung von Stilllegungsflächen nochmals erheblich verschärft worden.
Das ist in Münster und im Münsterland nicht anders als in anderen Teilen Deutschlands. So ergaben flächendeckende ehrenamtliche Kartierungen von Kornblumen und Mohn-Arten (das sind in Münster vor allem Klatsch- und Saatmohn) durch die AG Botanik des NABU Münster in den vergangenen Jahren nur noch wenige Ackerflächen, in denen diese Arten überhaupt in der bewirtschafteten Fläche vorkamen – zumeist nur in wenigen Exemplaren. Auch sind charakteristische Vogelarten wie Feldlerche und Rebhuhn in ihren Beständen stark zurückgegangen.
Diesen aus Sicht des Naturschutzes negativen Entwicklungen steht aber auch eine ganze Reihe von geeigneten Maßnahmen gegenüber, die zum Erhalt bzw. der Entwicklung einer artenreichen Feldflur geeignet sind. Die Entwicklung und Umsetzung solcher Maßnahmen stehen – neben einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit - im Mittelpunkt des hier vorgestellten Projektes.
Seit 2009 stellt die NABU-Naturschutzstation Münsterland in dem von der Stadt Münster gefördeten Projekt "Artenreiche Feldflur in Münster" den Zusammenhang zwischen Konsumverhalten und Artenvielfalt her und wirbt durch Aufpreise auf eigens entwickelte Produkte Mittel ein, die zweckgebunden für Artenschutzmaßnahmen auf Münsteraner Äckern eingesetzt werden - Artenvielfalt hat ihren Preis!
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