Grenzübergreifender Naturschutz in der Grafschaft Bentheim
Naturschutzgruppen aus Bentheim und dem Münsterland führen Maßnahmen für Laubfrosch, Kammmolch und Co. durch

Bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte waren Mitglieder des NABU und BUND aus der Grafschaft Bentheim und dem Münsterland im Einsatz. Dabei wurden zwei Gewässer im Raum Bad Bentheim als Laichbiotop für Laubfrosch, Kammmolch und Co. durch einen intensiven Pflegeeinsatz wieder hergerichtet. Gehölze wurden geschnitten, Erlen- und Weidenkeimlinge an Land und Pflanzenmaterial im Wasser entfernt, um den sonnenhungrigen und wärmeliebenden Amphibien wieder attraktivere Laichgewässer anzubieten.
Seit 2006 führt die NABU-Naturschutzstation Münsterland in Kooperation mit dem Landkreis Kartierungen von Kleingewässern durch. Dabei wird der Zustand einiger ausgesuchter Feuchtbiotope in der Obergrafschaft als Lebensraum für bestimmte Amphibienarten, insbesondere für Laubfrosch und Kammmolch, untersucht. War gerade der Laubfrosch Anfang der 1990er Jahre in diesem Raum noch häufiger anzutreffen, hat sich der Bestand auch durch negative Veränderungen in der Landschaft dramatisch dezimiert. Wollte man heute eine „Rote Liste der im Bestand gefährdeten Amphibien“ – beschränkt auf die Grafschaft Bentheim – erstellen, so müsste der Laubfrosch hier als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft werden. Glücklicherweise ist er in anderen Regionen Deutschlands noch häufiger anzutreffen. Laubfrosch, Kammmolch und Co. sind neben besonnten Laichgewässern auf weitere Lebensraumstrukturen, wie Feuchtgrünland, Strauch- und Gehölzstrukturen oder Kleinwaldbereiche angewiesen, um sich ganzjährig wohl zu fühlen.
Im Rahmen der Kartierung wurden Maßnahmen für die Kleingewässer und ihr Umfeld vorgeschlagen, die zu einer Verbesserung des Lebensraumes für die hier vorkommenden Amphibienarten führen sollen. In Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt Osnabrück, dem Amt für Landentwicklung in Meppen, der Stadt Bad Bentheim, der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim und den örtlichen Naturschutzverbänden wurde bereits ein Teil der vorgeschlagenen Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen in der Brechte umgesetzt. Dazu gehören neben den in diesem Herbst durchgeführten Pflegemaßnahmen die Umnutzung von Acker zu extensivem Grünland, die Anlage von Gehölzstrukturen sowie die Neuanlage von Kleingewässern.
Auch in 2010 wird die Untersuchung der Gewässer durch die NABU-Naturschutzstation Münsterland durchgeführt. Dann wird es sich zeigen, ob die Pflege-maßnahmen schon bald zu einem Anstieg der Amphibienpopulationen führen werden.
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