Der überwiegende Teil des Parkgeländes ist Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen und dem Naturerleben vorbehalten, und nur Randbereiche sind als Spielplatz, Rasen- und Spielflächen gestaltet. Kernbereiche des Natur-Parks sind ein etwa 10 ha großes Feuchtgebiet im östlich Teil und der sich westlich anschließende Komplex aus Magerwiesen, Schwarzdornhecken, Solitärgehölzen und Kopfweiden, der einer Münsterländischen Parklandschaft nachempfunden wurde.
Die Wiesen, die im Sommer ihre ganze Farbenpracht präsentieren, werden im zeitigen Frühjahr malerisch von blühenden Schlehenhecken eingerahmt. Hornklee, Margeritte und viele andere Kräuter und Gräser teilen sich die Flächen mit Erholungssuchenden, die hier - mitten im Stadtgebiet - ein Stück Natur und erlebbare Kulturlandschaft vorfinden. Zweimal pro Jahr werden die ungedüngten Wiesen von einem Bio-Landwirt gemäht. Das Feuchtgebiet umfasst vielgestaltige offene Wasserflächen im engen Wechsel mit Röhrichten, Seggenrieden, Weidengebüschen und Bruchwaldzonen. Die ehemaligen Hybridpappelbestände in der renaturierten alten Aa-Aue werden sukzessive in Erlenbruch und naturnahe Auwälder umgewandelt. Mittelweile ist eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten im Gebiet heimisch.
Ein harmonisch in den Park eingepasstes, mit Mulch bedecktes Wegenetz erlaubt zu jeder Jahreszeit schöne Einblicke in die Biotop- und Artenvielfalt des Feuchtgebietes. Z.B. im Frühjahr, wenn Sumpfdotterblumen und Iris zahlreich in den Sumpfwäldern und Röhrichten zum Blühen kommen. Am und auf dem Wasser lassen sich Graureiher und Gänse, Krick- und Reiherenten beobachten - und gar nicht selten auch ein fliegender Edelstein: der Eisvogel. Libellen gleiten über das Wasser und über die Wiesen und entlang der Hecken gaukeln die verschiedensten Schmetterlingsarten. Auch akustisch ist eine Wanderung durch den Park ein Erlebnis: in das vielstimmige Vogelkonzert bringen sich in den Abendstunden ungezählte Wasserfrösche stimmgewaltig mit ein. Ein ganz besonderer Genuss fürs Ohr ist der melodische Gesang der Nachtigall an einem warmen Maiabend.
Die extensive Nutzung der Wiesen und behutsame Pflege der Feuchtbiotope, die das Amt für Grünflächen und Naturschutz der Stadt Münster koordiniert, trägt zum Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt bei. Regelmäßig bietet der NABU naturkundliche Führungen an, bei denen es viel zu entdecken und kennen zu lernen gibt. Und natürlich ist der Wienburgpark auch ein beliebtes Ausflugsziel für die NABU-Kindergruppe vor Ort. |


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