Artenschutzprojekt Grasfrosch
Zwar ist der Grasfrosch (noch!) eine der häufigeren Amphibienarten in unserer Kulturlandschaft, doch sind gerade in den letzten Jahren starke Bestandsrückgänge zu verzeichnen, und im Gegensatz zu früher sind die Laichgemeinschaften überwiegend klein bis mittelgroß. Große Laichgemeinschaften mit mehreren hundert oder gar tausend Laichballen sind extrem selten. Doch gerade derartige Massenvorkommen des Grasfrosches sind für die Ökosysteme von großer Bedeutung.
Viele seltene und gefährdete Arten leben unter anderem von Grasfröschen. Hierzu zählen Rotmilan, Dachs und Iltis, aber auch der derzeit nicht mehr in der Davert vorkommende (aber gelegentlich zu beobachtende) Schwarzstorch. Ganz wesentlich von jungen Grasfröschen leben auch die beiden Schlangenarten der Davert: die gefährdete, aber noch gelegentlich anzutreffende Ringelnatter sowie die im Gebiet äußerst seltene Kreuzotter.
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Mit überwiegend feuchten und staunassen Bodenverhältnissen und der Verzahnung der Feuchtwälder zu den Offenlandgebieten stehen den Grasfröschen in der Davert durchaus ideale Bedingungen zur Verfügung. Doch sind viele der potenziellen Laichgewässer (z.B. Wasserflächen in Bruchwäldern, Lehmkuhlen, langsam fließende Gräben) entweder zu stark beschattet oder halten aufgrund der Entwässerung durch Stichgräben nicht lange genug Wasser. Sie weisen zudem nur selten die für die Entwicklung von Laichgemeinschaften wichtigen großen Flachwasserzonen auf, wo der Laich vor den Fraßfeinden (v.a. Teich- und Bergmolch) besser geschützt ist. Die Zahl der bei gezielten Kartierungen nachgewiesenen Laichplätze, ist gebietsweise zwar gar nicht selten, es fehlt jedoch an den ökologisch wichtigen Massenlaichplätzen.


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Viele Tierarten profitieren von einem reichen Grasfroschvorkommen: z.B. die Ringelnatter (o. links). Sonnige, flache Grasfrosch-Laichgewässer beherbergen nicht selten eine artenreiche Flora (oben) oder Libellenfauna (u. links).
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Im Rahmen der Naturschutzmaßnahmen der NABU-Naturschutzstation in der Davert wird daher versucht, das Laichplatzangebot durch Optimierung vorhandener Gewässer und Neuanlage von Gewässern deutlich zu verbessern. Wichtige Hinweise zur Gestaltung grasfroschgeeigneter Laichgewässer lieferte die Auswertung der flächendeckenden Laichkartierung des Grasfrosches im Gebiet. Einige der neu angelegten Gewässer wurden bereits im Folgejahr von zahlreichen Tieren zur Reproduktion genutzt und scheinen sich zu Großlaichplätzen zu entwickeln. Da diese flachen Gewässer sonnenexponiert liegen, beginnt sich eine sehr artenreiche Flora und Libellenfauna einzustellen.
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